Im Kellerduell zwischen Küssnacht und Eschenbach setzten sich die Hausherren erfolgreich mit 2:0 durch. Beim Aufsteiger waren Lars Zimmermann und Antonio Linares in beiden Nachspielzeiten erfolgreich. Der Absteiger aus dem Seetal hatte hingegen Pech, Lukas Bulut setzte einen Elfmeter an den Aussenpfosten.
Der bisherige Saisonverlauf des FC Eschenbache liest sich wie eine düstere Schauergeschichte. Statt glänzendem Zauber scheint ein unheimlicher Bann über der ersten Mannschaft zu liegen. Auch gegen den FC Küssnacht bringen die Seetaler den Fluch der Niederlage nicht gebändigt. Die bisher punktelosen Schwyzer fügten der Erzählung nämlich ein weiteres unrühmliches Kapitel hinzu. Dank zwei späten Treffern konnten sich die Gastgeber erfolgreich durchsetzen und am Ende verdient feiern. Den Seetalern bleibt hingegen beim Blick in den mystischen Spiegel an der Wand nur die kritische Selbstreflexion.
Küssnacht überzeugte mit grossem Siegeswillen
Wenn ein Aufsteiger gegen einen Absteiger spielt, sind die überlieferten Rollen üblicherweise klar verteilt. Die in dicken Büchern festgeschriebenen Geschichten aus vergangenen Zeiten werden jedoch gerne einmal neu verfasst. Denn es war einmal ein punkteloser FC Küssnacht, welcher von den ewigen Niederlagen genug hatte und sich im achten Anlauf endlich durchsetzen wollte. Deshalb agierten die Hausherren von Beginn weg aufsässig und mit viel Körpereinsatz. Auf dem ungeliebten Kunstrasen entwickelte sich ein ruppiges Spiel mit vielen Unterbrüchen. Auch deshalb vermochten die beiden Mannschaften nicht mit koordiniertem Spielfluss zu überzeugen. Die erwarteten hochkarätigen Chancen schafften es an diesem Abend nicht aus dem Zauberstab. Gelbschwarz gelang zwar öfters ein guter Spielaufbau, verzettelte sich dann aber regelmässig vor dem Abschluss Richtung gegnerischem Tor.
Eschenbachs Captain Danilo Santos Félix (links) setzt sich gegen James Gügler durch. - Foto: Daniel Gerber (FC Eschenbach)
Über Eschenbach hängt unbändiger Fluch
Gelbschwarz schien am Samstag wiederum von unsichtbaren Mächten begleitet zu werden. Oder die Eschenbacher hatten diesmal nur einen Zaubertrank mit kurzer Wirkung im Proviant dabei. Denn eine Fussballweisheit besagt; Das Spiel ist erst zu Ende, wenn der Schiedsrichter pfeift. Als sich die Seetaler schon (zu) sicher fühlten, nahm das Unheil nämlich seinen bekannten Lauf. In den zwei Nachspielzeiten nutzte Küssnacht Unkonzentriertheiten aus und zauberte erfolgreich. Lars Zimmermann netzte vor der Pause ein und Antonio Linares traf fast mit dem Schlusspfiff. Mit dem grossen Druck zu reüssieren, versagte bei den Gästen auch der Sternenstaub. Lukas Bulut setzte eine Viertelstunde vor Spielende einen Penalty an den Aussenpfosten. Die freundlichen Wesen aus den Märchenwald standen diesmal nicht auf der Seite der Luzerner. Stattdessen scheint über Eschenbach ein unbändiger Fluch zu hängen.
Das Team vom Vierwaldstättersee holte sich mit grossem Siegeswillen verdient den ersten Saisonsieg. Bei den Seetalern hingegen ist die Negativspirale wohl tiefer in Köpfen verankert als angenommen. Nun muss jeder Akteur in den mächtigen Spiegel schauen und seine Leistung selbstkritisch hinterfragen. Es wird langsam Zeit, sich aus dem Lebkuchenhaus zu fressen und sich der bösen Hexe entgegenzustellen. Mit zusätzlichem gelbschwarzem Zauber kann man bestimmt auch die dunklen Mächte vertreiben. Spieglein, Spieglein an der Wand, wann holt Eschenbach endlich die nächsten Punkte ins eigene Land?
Stürmer Lukas Bulut setzt einen zugesprochenenen Elfmeter mit viel Pech an den Pfosten. - Foto: Daniel Gerber (FC Eschenbach)
TELEGRAMM
Küssnacht – Eschenbach 2:0 (1:0)
Luterbach. – 140 Zuschauende. – SR Kneubühl. – Tore: 45+1. Lars Zimmermann 1:0. 91. Linares 2:0. – Küssnacht: Morris Gügler; Tschupp, Ulrich, Lars Zimmermann, Pasalic; Bosnjak (65. Landolt), Lino Stadler (80. Qupi); Ravaratto; Lieb (67. Mathis), James Gügler (68. Linares), Michael Stadler (93. Komani). – Eschenbach: Bachmann; Hofmann, Santos Félix, Severin Zimmermann (10. Richli), Barmet; Niederberger (85. Fleischli), Rinaldo (32. Bossart, 68. Muhammad Brhan), Estermann, Zeqiri; Portmann (65. Raijic), Bulut. – Bemerkungen: 32. Pfostenschuss Bulut (Penalty). Eschenbach ohne Rosenberg, Petrovic, Atdhe Gashi, Eduard Gashi, do Canto Pereira, Zemp, Marquez, Dodos, Stojanov und Gurtner.