Anfangs Februar baten die beiden Trainer Christoph Müller und Marco Zimmermann ihre Schützlinge zur Rückrundenvorbereitung. Nach der langen Winterpause folgte auch Benjamin Barmet dem Aufgebot mit viel Freude und Motivation. Mit ihm als Vertreter der jungen Garde blicken wir auf die aktuelle Fussballwelt des regionalen Zweitligisten.
Das Eschenbacher Eigengewächs schaffte in der Vorrunde den Stammplatz in der jungen, unbekümmerten Mannschaft. Mit seinen Tempoläufen auf der linken Aussenbahn trug er mehrmals zum attraktiven, vorwärts gerichteten Fussball der Gelbschwarzen bei. Die gelungene Vorrunde mit dem zweiten Tabellenrang spornt nun das Team mit dem starken Zusammenhalt in der intensiven Vorbereitungszeit zusätzlich an. Nach dem Umbruch mit dem Einbau junger Kräfte durfte der aktuelle Punktestand und die 34 erzielten Tore nicht erwartet werden.
Der 19-jährige Offensivspieler sieht folgende Gründe: «Die Vorbereitung mit dem neuen Trainergespann verlief letzten Sommer ideal. Wir jungen Spieler spürten das Vertrauen des Trainerduos und wurden auch von den wenigen, übriggebliebenen Routiniers geführt und gestärkt. So konnten wir unsere Leistungen abrufen und mit den Erfolgen wuchs auch das Selbstvertrauen. Es ist nun wichtig, dass wir uns wieder mit Vollgas für die Rückrunde vorbereiten, ans Limit gehen und unser unberechenbares Offensivspiel wieder abrufen.» Die Trainingseinheiten, die Testspiele und vor allem das Trainingslager anfangs März auf Mallorca sollen die Truppe auf jenen Stand trimmen, um gegen die ausgeglichene Konkurrenz zu bestehen. Wie seine Kollegen brennt auch Benjamin dem Startspiel gegen den Wintermeister LSC entgegen.
Geduld bringt Rosen
Jungen Spielern eilt oft der Ruf voraus, ungeduldig zu sein und bei mangelnden Einsatzzeiten schnell mal die Flinte ins Korn zu werfen. Nicht so bei Benji, welcher in seiner Juniorenzeit erst beim dritten Anlauf den Sprung ins Kader des Team Seetals fand. Seine Anstrengungen, sein Durchhaltewille wurden belohnt, endlich fand er als B-Junior doch noch Unterschlupf in die Seetaler Auswahl. Es lohnte sich - unter Trainer Edi von Moos und Coach Stefan Suter schaffte er mit dem Team den Aufstieg und den anschliessenden Ligaerhalt in der CCJL.
Nach überzeugenden Leistungen durfte er bei seinem Stammclub bei Trainer Kusi Meier die Vorbereitung absolvieren, drängte sich auf und spielte mit knapp 17 Jahren in der 2. Liga inter. Verletzungen und körperliche Beschwerden warfen ihn zurück, meist drückte er auch in der folgenden Spielzeit die Auswechselbank. Wieder bewies der Blondschopf Willensstärke und setzte sein Motto «never give up» um, indem er in dieser Vorrunde durchstartete. Der schmächtige Flügelflitzer bestach mit seiner Schnelligkeit, seiner Wendigkeit und seinem linken Fuss. Er sorgte für Dampf auf der Seite, wirkte oft als Vorbereiter und gegen Altdorf und Stans gelangen ihm wichtige Tore.
Das Umfeld stimmt
Benji wuchs auf Eschenbacher Boden in Waldibrücke auf. Seine Eltern Paul und Beatrice führen einen landwirtschaftlichen Betrieb. Ihre Begeisterung für den Sport übertrug sich auf ihn und seine drei jüngeren Schwestern, welche beim ESV Eschenbach aktiv sind. Auch Benji besuchte beim örtlichen Turnverein das Leichtathletiktraining, bei dem er sich die läuferischen Fähigkeiten aneignete. Die sportliche Ausbildung lief lange zweispurig. Jetzt fühlt sich der Jungspund beim regionalen Zweitligisten heimisch. Die familiäre Atmosphäre des FC Eschenbach behagt ihm. Mit der Rückkehr der Gebrüder Gurtner ist das Team noch jünger geworden. Er schätzt das zusätzliche Fördertraining am Montag, welches von den beiden ehemaligen verdienten «Eis-Spielern» Peter Mazoll und Pascal Odermatt geleitet wird und bei den Nachwuchskräften grossen Anklang findet.
Benjamin Barmet im Heimspiel gegen Littau in der Vorrunde Saison 2019/20
Er fühlt sich rundum wohl, weil ihm die menschliche Art der beiden Verantwortlichen «Sumo» und «Zimmi» gefällt: «Unsere Trainer sind kompetent, offen, fordernd und pushen uns. Sie vermitteln die gesunde Einstellung, aber auch Spass und Freude. Nach abgeschlossener KV-Lehre bei der Post im letzten Sommer hofft nun die Nummer 9 auf eine erfolgreiche Rückrunde: «Wir nehmen Spiel um Spiel und möchten uns weiterhin im vorderen Bereich der Tabelle festklammern.» Mit seinen Tempovorstössen und seinen Emotionen will das Energiebündel das Seine zum Gelingen beitragen. Hoffen wir für ihn und seine Truppe, dass dies wieder möglichst oft jubelnde Gefühlsausbrüche sind.