Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Fast ein ganzes Jahr lang mussten sich die Juniorinnen vom Frauenfussball Seetal nun gedulden, bis man am letzten Freitag endlich nach London zum EURO Final der Frauen fliegen konnte. In diesem Bericht schauen wir auf die spannende Reise zurück.
Als man die Reise vor fast einem Jahr buchte, war geplant, dass wir am Freitagabend des 29. Juli ab Basel nach London fliegen. Zwei Flugstornierungen später standen wir nun bereits um 05.10 Uhr in Sursee am Bahnhof bereit um den Zug nach Genf zu nehmen. Uns wurde nämlich nicht nur die Abflugzeit zwei Mal angepasst, sondern auch der Abflugsort wurde von Basel nach Genf verschoben. Die zusätzliche Schlaufe über Genf stellte kein grosses Problem dar, vor allem, weil das ganze Flugprozedere sensationell gut klappte. Das prognostizierte Chaos trafen wir weder in «Geneva Aeroport» noch in «London Gatwick Airport» an. Alles lief nach Plan und war «on time».
Am ersten Tag gingen wir mit der ganzen Gruppe ins Westfield Shopping Center im Ortsteil «White City». Mit über 300 Einkaufläden und 70 Restaurants das grösste Einkaufszentrum in Europa. Während rund 3 Stunden erkundeten die 22 Spielerinnen den Shoppingpalast auf eigene Faust, während die 5 Betreuer den Reisetag bei einem Bierchen Revue passieren liessen.
Am zweiten Tag, am Samstag, stand am Morgen eine knackige und kurzweilige Stadtbesichtigung auf dem Programm. Unter der Leitung von Regula besuchten wir den Buckingham Palace, Big Ben, das London Eye sowie die Tower Bridge. Regula hatte spannende Informationen zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten vorbereitet, so haben wir nicht nur viele Fotos geschossen, sondern auch unser Wissen über London und deren Geschichte erweitern können. Nach der Stadtbesichtigung gingen wir direkt in den Norden Londons – genauer gesagt ins Emirates Stadium. Dort besuchten wir das Freundschaftsspiel zwischen Arsenal und Sevilla. «Die Gunners» boten den 60'000 Zuschauern im ausverkauften Stadion eine tolle Show. Am Schluss stand ein 6:0 auf der Anzeigetafel – Gabriel Jesus konnte bei seinem Debut vor heimischem Publikum gleich vier Mal einnetzten.
Am Sonntag schnürten wir dann die Fussballschuhe selbst. Nach einem rund 40-minütigen Spaziergang und einem Morgenessen in einem Park erreichten wir die schön angelegte Sportanlage «Club des Sportes» im Stadtteil Acton. Auf uns warteten die «New London Lionesses FC» - eine Aktivmannschaft aus der London & South East Regional Women’s Premier Divison. Wir bestanden diesen internationalen Test mit Bravur und dank Toren von Raja Meier, Eliana Selmonaj und Joana Widmer konnten wir die Partie sogar souverän mit 0:3 gewinnen. Für den Frauenfussball Seetal notabene der erste Sieg auf englischen Boden.
Am Sonntagnachmittag stand dann das grösste Highlight auf dem Programm. Der EURO WOMENS FINAL 2022 im Londoner Wembley Stadion. Ausverkaufte Hütte mit fast 90'000 Zuschauer und die absolute Traumaffiche mit den Gastgeberinnen England gegen den Erzrivalen Deutschland. Mit der «Tube», so wird die U-Bahn in London von den einheimischen genannt, fuhren wir zu Wembley Park. Bereits zwei Stunden vor Kickoff waren zehntausende fussballbegeisterte Engländer und Engländerinnen zu Gegend und die Stimmung war elektrisierend. Wir konnten richtiggehend in die tolle Atmosphäre eintauchen.
Als Chloe Kelley die Engländerinnen in der 110. Minuten zum 2:1 schoss, kannte der Freudentaumel im weiten Wembley-Meer keine Grenzen mehr. Wow – dass wir das erleben durften. Die riesen Party startete erst recht, als 10 Minuten später die Partie abgepfiffen wurden und England als Europameister feststand. Fast 60 Jahre hat das Mutterland des Fussballs auf einen Titel gewartet – nun lieferten die Lionesses ab! Der Jubel kannte keine Grenzen – es wurde gesungen und getanzt, als gäbe es keinen Morgen mehr. Eine friedliche Fussballparty – und der Frauenfussball Seetal war mit 27 Personen mittendrin. So cool, durften wir das live vor Ort miterleben!
Die Heimreise ist kurz erzählt. Zwar hatten wir eine kleine Verspätung in Gatwick beim Flug nach Basel, aber nach solch einem Wochenende konnten wird das locker hinnehmen. Einfach grandios, was wir in diesen drei Tagen zusammen als Team erlebt haben. Es war der perfekte Trip – besser hätte es fast nicht sein können. Ein Erlebnis, dass wir nie mehr vergessen werden.