Seit 30 Jahren ist Peter "Schöudi" Schildknecht Mitglied des FC Eschenbach und hat den Verein in dieser Zeit merklich geprägt. Nach seinen Tätigkeiten als Trainer, Vorstandsmitglied, Präsident und zuletzt Coach wird der bald 60-Jährige nun etwas kürzer treten. In diesem Artikel erfährst du viel über das vielseitige Wirken und die Persönlichkeit von Peter Schildknecht.
Die erste Mannschaft des FC Eschenbach steckt seit dem 8. Juli wieder in der Vorbereitung zur neuen Saison. Die Gelbschwarzen wollen mit dem neuen Trainergespann Marco Zimmermann und Christoph Müller in der 2. Liga Fuss fassen. Eine schillernde Persönlichkeit wird demnach als Coach an der Seitenlinie fehlen. Die folgenden Zeilen beleuchten das vielseitige Wirken von Peter Schildknecht. Was den FC Eschenbach auszeichnet, ist eng an das Wirken des bald 60-jährigen fairen Sportsmanns geknüpft.
Vor genau 30 Jahren fand Peter Schildknecht als Spieler den Weg zum FC Eschenbach. Er schloss den Verein von Beginn weg in sein Herz. Ob als Spieler, Trainer, Präsident, Ehrenpräsident, Coach oder Mitglied in einem Organisationskomitee - «Schöudi» belebte und prägte das Vereinsleben. Er war oft der Fels in der Brandung, indem er sich stets mit seiner Leidenschaft und seinen Fähigkeiten für das Wohl des Vereins einsetzte. Vor dem Abschlussspiel der letzten Saison gegen Willisau wurde er als Coach der 1. Mannschaft verabschiedet. Peter tritt nun etwas kürzer, seine Treue zu den Gelbschwarzen wird jedoch weiterhin spürbar sein.
Wurzeln beim SC Reiden
Als Peter Schildknecht sich 1989 dem FC Eschenbach anschloss, brachte er schon einen reichlich gefüllten Rucksack an Erfahrung mit. In Reiden führte seine fussballerische Ausbildung zum Captain der IFV-Auswahl und gipfelte gar mit Aufgeboten in die Juniorennationalmannschaft. Dann reifte er zum Stammspieler des Zweit – und Erstligateams, welches damals im Wiggertal für Furore und unvergessliche Zeiten des SC Reiden sorgte. Bei einem langen Aufenthalt im Welschland jagte er vier Jahre beim SC Rolle dem runden Leder nach. Es folgte ein dreijähriger Abstecher beim FC Ägeri und danach fand er beim FC Eschenbach seine Bleibe.
Der fussballerische Globetrotter wird sesshaft
Die eher willkürliche Wahl zum FC Eschenbach entpuppte sich als Gewinn. Dazu Peter Schildknecht: «Ich fand sofort Zugang zu einem menschlichen und familiären Verein mit guten Typen. Meine Frau Susi und später die Kinder Raphael, Ramon und Siona fühlten sich in diesem Umfeld ebenfalls wohl. Ich fand auch schnell die Motivation, mich in diesem Landclub zu engagieren. Ich fand den idealen Ausgleich zu meinem doch eher stressigen Beruf als internationaler Händler von Früchten mit dem Spezialgebiet China.»
15 Jahre Vorstandsarbeit bis zum Ehrenpräsident
So setzte «Schöudi» in verschiedensten Funktionen Akzente. Wenn sich Herzblut, Hartnäckigkeit, Freude und seine Lieblingsthemen Begeisterung und Motivation dazu gesellen, stellt sich auch der Erfolg ein: Als Trainer der 2. Mannschaft und der Senioren (IFV-Meistertitel), über Jahre im Vorstand (Projektleiter Garderobengebäude) und ab 2000 bis 2007 als Präsident (Gründung «Friends 2000», Blütezeit des Team Seetal mit dem Schweizer-Meistertitel). Er schwärmt förmlich vom damaligen «Riesenvorstand» und der Zusammenarbeit mit Mitgliedern wie Mauro Nosetti, Yöggu Müller, Agnes Küng, Armin Gärtner und Guido Portmann. Mit ihnen und vielen andern Vereinsmitgliedern verbinden ihn heute freundschaftliche Bande.
Erstmaliger Aufstieg in die 2. Liga
An der Vereinsspitze verpasste er dem FC Eschenbach ein sportliches Konzept. Unter seiner motivierenden und temperamentvollen Führung begannen die Höhenflüge des Vereins. In die Präsidialzeit fiel auch sein grösster sportlicher Erfolg mit dem FC Eschenbach. Nach 27 Jahren in der 3. Liga und diversen Anläufen in den Aufstiegsspielen schafften die Gelbschwarzen den lang ersehnten Aufstieg in die höchste regionale Spielklasse. Dabei unterstütze Peter Schildknecht den Verein als Präsident und das Team um Trainer René Haas als Coach in den Aufstiegsspielen (Drittligameister) und in der folgenden ersten Saison in der 2. Liga. In der Funktion als Mannschaftsbetreuer kehrte der Ehrenpräsident später wieder für sechs Jahre an die Seitenlinie zurück. Die Zusammenarbeit in der 2. Liga interregional mit den Trainern Glenn Meier, Markus Meier und zuletzt Jürg Widmer war bereichernd und kooperativ. Zu den Spielern fand er stets einen sehr guten Draht.
Emotionen beim Abschied als Coach
Die Verabschiedung vor dem letzten Spiel gegen Willisau Mitte Juni verlief bei Gefühlsmensch «Schöudi» sehr emotional. Es flossen bei ihm Tränen, dermassen sind ihm die Burschen all die Jahre ans Herz gewachsen. Mit einer Ausnahme mussten die Seetaler in den neun Saisons der 2. Liga interregional das Augenmerk stets nach hinten richten. Zweimal stand der Ligaerhalt erst nach Siegen in der letzten Runde in Gunzwil (Saison 14/15) und Hergiswil (16/17) fest. Da halfen Peters Motivationskünste mit seinen zum Teil ungewöhnlichen Massnahmen mit philosophischen Ansätzen zum Ziel. Gerne erinnert sich Peter an die nachfolgenden Partys, in denen der Ligaerhalt zu wahren Meisterfeiern wurde. Die Misserfolge der letzten Saison nagten jeweils an seiner ehrgeizigen Persönlichkeit. Dass der Fussball dermassen Kapriolen schlug, kann er sich auch im Nachhinein nicht erklären: «Wir arbeiteten seriös, nach der Vorbereitung im Sommer schlug gar Euphorie um sich. Unglückliche Startniederlagen führten zu einer Negativspirale. Ich rechne es dem Team jedoch hoch an, dass es stets Haltung, Fairness und Kultur bewahrte. Der Neuanfang in der 2. Liga regional birgt auch Chancen.»
Noch kein fussballerischer Ruhestand
Nun tritt Peter kürzer. Die Familie, die mit dem Enkel und Sonnenschein Emil Zuwachs erfahren hat, das Golfen und Jassen finden mehr freie Lücken in der Agenda. Der FC Eschenbach schätzt sich jedoch glücklich, eine solch gute Seele wie «Schöudi» weiterhin in seinen Reihen zu wissen. Er wird auch in Zukunft Eschenbachs Fussball beleben. Er präsidiert den Gönnerverein «Golden Circle» nach wie vor und als Zaungast wird er positive Stimmung versprühen und da und dort anpacken. Seine offene, bodenständige, humorvolle und gewinnende Art bleibt dem Weiherhaus erhalten. Er drückt dem FC Eschenbach die Daumen und hofft, dass die umgekrempelte Mannschaft in der 2. Liga Fuss fasst. Wie sagt «Schöudi» so schön: «Lachen und fröhliche Stunden liebe ich über alles.» Nach Siegen lässt sich dieses Motto bestimmt leichter umsetzen!
Der Vorstand des FC Eschenbach und das Fanionteam bedankt sich herzlich bei Peter «Schöudi» Schildknecht für die jahrelange Vereinstreuer und das überaus gross Engagement rund um unseren Fussballclub. Mit seiner Arbeit rund um den Verein hat er unsere Kultur merklich mitgeprägt und war für viele unvergessliche Momente mitverantwortlich. Wir wünschen Peter für seinen weiteren Lebensweg alles Gute, beste Gesundheit und viel Energie um seinen Hobbies nachzugehen.